20. Sonntag im Jahreskreis 17. 8. 2025

Auf den ersten Blick klingt dieser Text aus dem Hebräerbrief nach Anstrengung: Ausdauer im Wettkampf wird gefordert, man soll nicht ermatten. Zusätzlich wird die Leserin/der Leser am Ende auch noch angestachelt: „Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis auf Blut Widerstand geleistet.“
Insgesamt ist die Botschaft aber eine positive, aufbauende. Es geht dem Schreiber darum, die verzagten und vom Glaubensabfall bedrohten Christinnen und Christen aufzubauen (vgl. die ganze Passage 10,19- 12,17)!
Auch in der düstersten Stunde, in Bedrängnis und Verfolgung ist Gott gegenwärtig – so wie er es schon immer war. Daher lohnt es sich, durchzuhalten und standhaft zu sein!
Evangelium: Lk 12,49-53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
49 Ich bin gekommen,
um Feuer auf die Erde zu werfen.
Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
50 Ich muss mit einer Taufe getauft werden
und wie bin ich bedrängt,
bis sie vollzogen ist. (…)
Unmittelbar vor unserem heutigen Text scheint Jesus nur den engeren Jüngerkreis anzusprechen, heute wird gesagt, dass das Wort für das ganze Volk bestimmt ist. Die Frohe Botschaft ist wie „Feuer“. Es zerstört schlechte Verhaltensmuster, alte Feindbilder, alte Ungerechtigkeiten, alte Vorurteile, und lässt auf Neues hoffen.
Das Auftreten JESU, seine Seligpreisungen, seine Heilungen, seine Gleichnisse, ja, das war wie ein Feuer, das die Menschen zusammenlaufen ließ oder abschreckte.
Die Worte und Taten Jesu rufen heue ebenfalls zur Entscheidung, zum Mittun, zu einem ähnlichen Denken - oder zur Ablehnung. Jesus ahnt die kommenden Konflikte, die kommenden Tage, die kommende „Taufe“, „wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist“, aber auf keinen Fall will er von seiner Botschaft, seiner Predigt, seinen Taten abweichen. Er sieht die innerfamiliären Konflkte voraus, die kommen können, „denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben,….“
Das Feuer der Begeisterung ruft zur Entscheidung. Entscheidungen stehen oft an im Leben. Alles kann man nicht haben – aber auch nicht wollen. Im Wollen sind wir normalerweise eins. Wenn man nicht weiß, was man will – ja, das ist ein schlimmes Gefühl. Das reibt auf, das zerreisst einen förmlich. Das Evangelium – das ist ein inneres Feuer, das ist göttliche Liebe, das ist Heiliger Geist.