Skorpion statt Ei - Schlange statt Fisch

Genau das geschieht in unseren Tagen. Denn seit 1. Juli hat die USA- Auslandshilfe das Geld für die dritte Welt nicht nur gekürzt, sondern ganz gestrichen. Das heißt: kein Brot, keine Impfungen und vieles was lebensnotwendig wäre. U. a. 500 Tonnen Kekse sollen verbrannt werden, weil sie nicht mehr weitertransportiert werden.!
Im Gelände der einzigen katholischen Kirche in Gaza hatten sich Leute versammelt, um Schutz zu finden. Auch der Pfarrer steht nicht am Altar, sondern mitten unter den Leuten. Ein Panzer der israelischen Armee beschießt die Kirche. Drei Leute sterben sofort, viele sind schwer verletzt. Auch der Priester, zum Glück nur leicht. Es ist übrigens der, welcher täglich mit Papst Franziskus telefonierte.
Papst Leo machte Urlaub in den Albaner Bergen in Castell Gandolfo. Von Abschalten keine Spur! Von dort aus protestierte er offiziell gegen den Beschuss der Kirche und vieler religiöser Orte in Gaza. Der israelische Ministerpräsident rief tags darauf den Papst persönlich an. Er verspricht eine Untersuchung. Das Ergebnis ist noch ausständig.
Meldung zwei: Die Bevölkerung in Gaza ist am Verhungern und Verdursten - seit Wochen, ja seit Monaten. Hunderte stellen sich mit ihren Gefäßen an, um ein paar Schöpfer Brei zu ergattern. Genau in diese Menschenmenge schlägt eine Granate ein. Viele sterben. Hatten sich Terroristen unter die Bittsteller gemischt? Geht es also darum, ein ganzes Volk zahlen zu lassen und es zu vertreiben? Das nennt man Kollektiv-Bestrafung.
Papst Leo forderte letzten Sonntag wieder einmal beim Mittagsgebet alle Regierungen auf, das Völkerrecht auf Schutz der Zivilbevölkerung einzufordern und Kollektivschuld zu ächten.
Da fällt mir der „gute Abraham“ von der Tageslesung ein, der mit dem Herrgott verhandelt und feilscht, nicht alle in einen Topf zu werfen und Geduld zu haben mit den Mitmenschen. Mir gefällt einfach die Haltung dieses Abraham:
Er fragt immer wieder und Gott antwortet. „Ich werde sie nicht vernichten.. Selbst wenn man als einziger inmitten von Korruption lebt,
ist es richtig nach Gerechtigkeit zu fragen und sich an Gottes Gebote zu orientieren. Es ist gut, wenn wir uns so wie Abraham verhalten, nicht von Gottes Seite zu weichen, sondern sich an ihn zu halten und hartnäckig im Bitten zu bleiben.
„Herr, zürne mir nicht, wenn ich noch einmal das Wort ergreife.“
Beten wir auch so?
Im Evangelium wird Jesus beim Beten beobachtet.
Wir wissen, dass sein Gespräch mit dem Vater ein Tauziehen war.
Aber er hat dabei keine Enttäuschung erlebt, sondern hat gewusst: wenn er seinen Vater bittet, ist er nicht mehr allein mit seinen Anliegen.
Der Jesus, der am Ölberg gebetet hat, dass ihm das Leid erspart werde, hat auch am Kreuz gebetet: „In deine Hände lege ich meinen Geist.“
Die Antwort des Herrn für seine Freunde und an uns lautet: Betet
„Vater unser“.
Ja, so wie er haben wir einen Vater im Himmel, an den wir uns voll Verehrung wenden sollen. Hat das jeder von uns heute schon getan?
Wir werden es aber bald gemeinschaftlich noch tun.
Angesichts des Zustandes unserer Welt müssen wir bewusst beten.
Welche Bitte willst du besonders hervorheben? Erlöse uns von dem Bösen? Wäre sehr aktuell.
Nicht minder die Bitte davor, bzgl. der Versuchung der religiösen Resignation: „Führe uns nicht in Versuchung!“
Die Frage an uns heute heißt: Wollen wir dabei sein bei den Wenigen, die um den Heiligen Geist bitten für eine Lösung in den drängenden Fragen zu Hause und in der Welt. Oder sagen wir auch: Beten hilft eh nicht!?
Die Verheißung Gottes steht noch im Raum, klingt uns noch in den Ohren, dass ER, der gut ist, seinen Kindern nur Gutes geben wird, nämlich den Heiligen Geist, der immer überraschende Lösungen bereit hat. Amen.